Endlich! Nach einer zweijährigen Corona-Durststrecke, fand vom 02.- 06.05. 2022 erstmals wieder das Projekt Hospiz macht Schule, in der 4. Klasse der Dreisbachtalgrundschule, Dreis-Tiefenbach, statt.

Eine Woche lang haben sich 6 Haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen zu den Themen Krankheit, Sterben, Tod, Trauer und Trösten, mit den Kindern beschäftigt.
In Kleingruppen und im Stuhlkreis, manchmal auch laut diskutierend, tasteten wir uns gemeinsam an das jeweilige Thema heran.

Es wurden 5 Tage vorbereitet:

1. Tag: Werden und Vergehen
Wir beobachten die Natur: Von der Raupe zum Schmetterling und besprechen auch unsere eigene Entwicklung vom Baby zum Schulkind etc.   Das Thema wird mit Hilfe einer Fantasiereise, mit Musik, Farben und eigenen Fotos erarbeitet.

2. Tag: Krankheit und Leid
An diesem Tag stellt sich eine Netphener Hausärztin als sehr einfühlsame Gesprächspartnerin zur Verfügung, die kindgerecht und mit Humor, die von den Schülern in Kleingruppen erarbeiteten Fragen zum Thema Krankheit geduldig beantwortet
Pantomimisch stellen die Kinder verschiedene Krankheiten dar.

3. Tag: Sterben und Tod
Beerdigungsbräuche und Jenseitsvorstellungen bei uns und in anderen Religionen werden von den Mitarbeiterinnen vorgestellt und die Kinder ergänzen sehr lebhaft ihre eigenen Erfahrungen, und malen ihre Jenseitsvorstellungen.
Mit Hilfe des Films: Willi will`s wissen –  „Wie ist das mit dem Sterben?“ , den wir in der Runde gemeinsam anschauen, werden die Kinder sehr behutsam an das Thema Tod herangeführt.

4. Tag: Vom Traurig-Sein
Wie geht es mir, wenn ich traurig bin? Diese Frage wird in den Kleingruppen erarbeitet und im Anschluss daran geben die Kinder dem Gefühl der Trauer ihre Farben in sehr ausdruckvollen Bildern.
Film: Willi will`s wissen – 2. Teil: „Wie ist das mit dem Traurig sein?“– Gib dem Gefühl eine Farbe.

5. Tag: Trost und Trösten
Was tut mir gut? Wie kann ich trösten?  Diese Fragen werden in der Kleingruppe besprochen, die Ideen auf grünen Blättern gesammelt, die später an einer „Ranke“ im Klassenraum befestigt werden, damit sie auch später jeder der mag noch einmal anschauen kann. Außerdem stellen die Kinder in Rollenspielen Trostsituationen dar.

Zum Abschluss der Woche gibt es ein kleines Fest, zu dem auch Eltern, Geschwister und Großeltern eingeladen sind, denen die Kinder erklären, was sie in der vergangenen Woche alles erfahren und gelernt haben. Gemeinsam sehen alle den Film „Willi will’s wissen – Wie ist das mit dem Sterben?“ und so wissen auch die Erwachsenen, wovon ihre Kinder in den letzten Tagen erzählten und begeistert waren.
Es war wieder einmal eine tolle Erfahrung zu beobachten wie unkompliziert Kinder über die Themen Krankheit Sterben Tod und Trauer reden und damit umgehen.  Es gab in der Woche auch viel Spaß und Freude
Von Anfang an unterstützten der Klassenlehrer, Herr Withake und die Eltern das Projekt und wurden davon nicht enttäuscht: Die Reaktion der Kinder und auch der Eltern war am Ende durchweg positiv, wie sich bei der Abschlussveranstaltung zeigte.

„Es war schön, dass ihr da ward und ihr mit uns über den Tod gesprochen habt (Marcel).
„Der Mittwoch, als wir über den Tod gesprochen haben, war zwar traurig, aber es ist ja gut, wenn man darüber spricht.“
„Dieses Thema kam für mich persönlich zum richtigen Zeitpunkt.“ (Angehörige)

Hospiz macht Schule ist einfach ein tolles Projekt, welches auch uns als „Hospizler“, die das Projekt durchführen und begleiten, viele toller Erfahrungen mit den Kids mit auf unseren Weg gibt. Für uns Mitarbeiterrinnen war es eine sehr arbeitsintensive, aber auch eine rundherum sehr bereichernde Zeit.

Hospiz macht Schule