Neue ehrenamtliche Sterbebegleiter ausgebildet

Siegen 06.05.2020
Einmal im Jahr bieten wir einen Ausbildungskurs für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Ambulanten Hospizarbeit an.

Während eines Einführungswochenendes in der Politischen Akademie Biggesee in Neu-Listernohl im September vergangenen Jahres hatten die Koordinatorinnen beim Caritasverband, sowie Gerrit Ebener-Greis, die Vorsitzende der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V., und ihre Stellvertreterin Christina Pfeifer den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Grundlagen der Arbeit nähergebracht, den Verein vorgestellt und den Blick auf eigene Verluste sowie den Umgang damit gerichtet. 

„Dieser erste Abschnitt der Ausbildung, den genauen Blick auf die eigenen Erfahrungen im Umgang mit den eigenen Verlusten, war für jeden persönlich sehr wichtig“, resümierten alle Teilnehmer. Auch die Akzeptanz der eigenen Grenzen ebenso wie die der zu begleitenden Menschen zu besprechen sei sehr hilfreich gewesen.

In 100 Unterrichtsstunden setzten sich die Ehrenamtlichen unter der Leitung der Koordinatorinnen Christiane Howe, Katharina Jung und Maria Ermes-Soleymani einmal wöchentlich mit vielen Fragestellungen auseinander. Welche Bedürfnisse haben Sterbende und ihre Angehörigen, wie funktioniert die Kommunikation mit schwerstkranken und sterbenden Menschen, wie kann ich hilfreiche Gespräche führen, welche Rolle übernehme ich in einer Begleitung, wie arbeitet ein Bestatter oder welche Möglichkeit hat die Palliativmedizin, waren nur einige Aspekte im Ausbildungskurs.

Persönliche Erfahrungen in der Begleitung von Sterbenden haben die meisten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon vor der Ausbildung gesammelt. Unter Hinzuziehung externer Referenten wurden palliativmedizinische und -pflegerische Aspekte, Seelsorge, Rituale in der Sterbestunde, Trauer und Trauerbegleitung thematisiert. Zur Ausbildung gehörten auch Hospitationen, die die angehenden Begleiter im Krankenhaus auf der Palliativstation, in der Tagespflege oder in Senioren- und Pflegeheimen absolvierten.

Die Corona-Krise machte dem diesjährigen Ausbildungsjahrgang dann einen Strich durch die Rechnung, die Themen der letzten zwei Treffen wurden per E-Mail nähergebracht und auch die anschließende Abschlussreflexion wurde mit jedem Teilnehmer persönlich per Telefon durchgeführt. „Es ist sehr schade, dass die Gruppentreffen so abrupt geendet haben. Wir hatten uns als Gruppe so gut gefunden“, bedauert Ingrid Betz. Und Jürgen Dechent ergänzt: „Für mich ist die Ausbildung noch nicht wirklich abgeschlossen.“ Damit sprach er allen Teilnehmern aus der Seele und daher freuen sich alle darauf, hoffentlich bald in einer Feierstunde offiziell ihre erworbenen Zertifikate überreicht zu bekommen und dann die Begleitung sterbender Menschen und ihrer Angehörigen übernehmen zu können.

Bildunterzeile (von links):
oben: Andrea Mahle, Jürgen Dechent, Kirsten Gräbener
unten: Sabine Hörter-Kläs, Ingo Krekeler, Ingrid Betz

Hörst du mich? wurde nominiert für den Engagementpreis


Mit dem Caritasverband freuen wir uns über die Nominierung ! Einige unserer ehrenamtlichen Mitabeiter engagieren sich als Familienbegleiter bei „Hörst du mich?“

Siegen, den 29.04.2020: „Hörst du mich?“ ist für den Deutschen Engagementpreis 2020 nominiert. Zuvor war das Projekt bereits mit dem Preis für Ehrenamt, Verantwortung und Engagement in der Region  – EiVER –  ausgezeichnet worden und geht nun ins Rennen um den Preis der Preise für freiwilliges Engagement. Ausgezeichnet wurde „Hörst du mich?“ für das herausragende Engagement für Kinder und Jugendliche lebensbedrohlich erkrankter Eltern. Der besondere Einsatz erfährt durch diese Nominierung eine weitere hochrangige Anerkennung.

Chance auf bis zu 10.000 Euro Preisgeld

„Hörst du mich?“ hat jetzt die Chance, bei der feierlichen Preisverleihung des Deutschen Engagementpreises am 3. Dezember 2020 in Berlin geehrt zu werden. Auf die Gewinnerinnen und Gewinner der fünf Kategorien Chancen schaffen, Leben bewahren, Generationen verbinden, Grenzen überwinden und Demokratie stärken warten Preisgelder in Höhe von je 5.000 Euro. Eine Experten-Jury bestimmt die Preisträgerinnen und Preisträger dieser Kategorien. Über den mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis stimmen die Bürgerinnen und Bürger im Herbst 2020 online unter www.deutscher-engagementpreis.de ab.

„Hörst du mich? – Hilfe für Kinder lebensbedrohlich erkrankter Eltern“ des Caritasverbandes Siegen-Wittgenstein bietet seit 2017 eine Anlaufstelle für betroffene Familien in Siegen an. Wenn ein Elternteil erkrankt, hat das Auswirkungen auf die gesamte Familie,  Eltern und Angehörige sind häufig stark belastet und wissen nicht, wie sie mit ihren Kindern umgehen sollen. Wenn mit den betroffenen Kindern nicht offen über die Erkrankung kommuniziert wird und sie nicht in die auch sie betreffenden Veränderungsprozesse miteinbezogen werden, enstehen häufig massive Verhaltensauffälligkeiten. Bei ca. 50 Prozent der Kinder und Jugendlichen kommt es zu psychischen Erkrankungen, die sich bis ins Erwachsenenalter durchziehen können. Erfahren Kinder hingegen einen offenen Umgang und dem Alter entsprechende Begleitung, kann es ihnen gelingen, die enorme Belastungssituation nicht traumatisch, sondern altersentsprechend zu bewältigen und sie haben eine Chance, trotzdessen gesund groß zu werden.

Die Familien erhalten bei „Hörst du mich?“ konkrete Unterstützungen  wie Beratung, Informationen zu praktischen Hilfen, Anregungen und Ermutigung zu offenen Gesprächen, Anträgen bei Krankenkassen und Hilfen im Alltag. Geschulte ehrenamliche Familienbegleiter unterstützen die Familien im Alltag, während der Erkrankungsphase und über den Tod hinaus. Der Dienst arbeitet in Netzwerken der Gesundheits-, Kinder- und Jugendhilfe sowie der Hospiz- und Palliativversorgung, mit Therapeuten und Kinderärzten zusammen und bietet für beteiligte Berufsgruppen Fortbildungen und Workshops.

„Wir freuen uns außerordentlich über die Nominierung für den deutschen Engagementpreis, durch die Volksbank in Südwestfalen eG“, so Matthias Vitt, Vorstand des Caritasverbandes. Katharina Jung, Leiterin von „Hörst du mich?“ betont weiter: „Allein die Nominierung ist eine tolle Würdigung der Arbeit der Ehrenamtlichen in den Familien. Ohne sie wäre vieles nicht möglich. Die Kinder erfahren in dieser außergewöhnlichen Krisenzeit durch die Familenbegleiter eine wertvolle Unterstützung, die sie hoffentlich in ihrem ganzen Leben nicht vergessen. Es ist einfach wunderbar, das Menschen sich in einem solchen Maße für diejenigen engagieren, die oft keine eigene Stimme in unserer Gesellschaft haben.“

Der Deutsche Engagementpreis

Der Deutsche Engagementpreis ist der Dachpreis für bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. Er würdigt das freiwillige Engagement von Menschen in unserem Land und all jene, die dieses Engagement durch die Verleihung von Preisen unterstützen. Über 700 Wettbewerbe und Preise gibt es in Deutschland für freiwilliges Engagement. Sie können ihre Preisträgerinnen und Preisträger für den Deutschen Engagementpreis nominieren. Ziel ist es, die Anerkennungskultur in Deutschland zu stärken und mehr Menschen für freiwilliges Engagement zu begeistern.

Initiator und Träger des seit 2009 vergebenen Deutschen Engagementpreises ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss von großen Dachverbänden und unabhängigen Organisationen des Dritten Sektors sowie von Experten und Wissenschaftlern in Deutschland. Förderer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Fernsehlotterie und die Deutsche Bahn Stiftung.

Kontakt

Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V.
Matthias Vitt
Häutebachweg 5
57072 Siegen

Telefon: 0271-23602-12
m.vitt@caritas-siegen.de
www.caritas-siegen.de
www.hörst-du-mich.de

Pressekontakt Deutscher Engagementpreis

Markus Winkler, Pressereferent Deutscher Engagementpreis
Telefon: (030) 897947-64

markus.winkler@stiftungen.org
www.deutscher-engagementpreis.de

Wenn dir das Leben saure Zitronen schenkt, mach Limonade draus…

Siegen, 08.04.2020
Das dachten sich auch Andrea Mahle und ihr Sohn Oskar, 9 Jahre alt, und fertigten in kurzer Zeit 50 Mund-Nase-Abdeckungen für Caritas und die Ambulante ökumenische Hospizhilfe in Siegen an.

Andrea Mahle hat gerade die Ausbildung zur ehrenamtlichen Mitarbeiterin in der Hospizhilfe abgeschlossen und ihre Hilfe angeboten.
„Wir haben gehört, dass selbstgenähter Mund- und Nasenschutz gebraucht wird. Wir wollen gerne unterstützen und haben uns direkt an die Nähmaschine gesetzt. Es hat uns große Freude gemacht, dass wir etwas Sinnvolles tun können!“
Das Nähen geht beiden gut von der Hand. Oskar hilft ebenfalls mit.
Caritas und Hospizhilfe sagen ein herzliches Dankeschön !

Gegen die Einsamkeit Sterbender in Zeiten von Corona

Ambulante ökumenische Hospizhilfe Siegen Icon Betroffener

Siegen, 18.03.2020
Zuhören-da sein…wir möchten Sterbenskranke und deren Angehörige nicht allein lassen und bieten die Möglichkeit telefonischer Begleitung.

Die neuen Maßnahmen zur Regelung der Krankenhausbesuche auch von näheren Angehörigen in den Siegener Krankenhäuser, sowie in den stationären Pflegeheimen zum  Schutz der Patienten vor dem Corona-Virus, haben fatale Folgen für die Situation von schwerkranken und sterbenden Menschen und deren Angehörige.Besuche durch Angehörige sind nur eingeschränkt möglich.
Die Ehrenamtliche Begleitung der Menschen in Krankenhäusern, in Pflegeheimen und anderen Einrichtungen sind nach dem Erlass vom 15.03.2020 des Landes NRW und den getroffenen Maßnahmen der Einrichtungen, nicht mehr möglich.
Möglichkeiten Abschied zu nehmen von Sterbenden oder auch von Verstorbenen bei Beerdigungen und Trauerfeiern können nicht wie sonst üblich wahrgenommen werden.

Die Koordinationsstelle für Ambulante Hospizarbeit beim Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. in Kooperation mit der Ambulanter Ökumenischen Hospizhilfe und das Angebot  „Hörst du mich?“  beraten und begleiten schwerkranke und sterbende Menschen sowie deren Angehöre am Lebensende.
Wir wollen besonnen handeln und im Sinne des hospizlichen Gedankens auch weiterhin dafür Sorge tragen, dass Tod und Sterben in unserer Gesellschaft nicht einsam sein muss. Auf der anderen Seite erkennen wir die Notwendigkeit an, in der momentanen Situation verantwortlich im Sinne der Eindämmung der Virusverbreitung zu handeln.

Wir als Koordinationsstelle für Ambulante Hospizarbeit und des Angebotes „Hörst du mich?“ werden weiterhin telefonisch Ansprechpartner sein für Sterbenskranke und deren Angehörigen, die aufgrund der aktuellen Situation zusätzlich in ihren sozialen Kontakten eingeschränkt sind, sich unsicher fühlen, ihre Sorgen und Nöte teilen möchten.
Unsere Ehrenamtlichen Mitarbeiter können aufgrund der aktuellen Situation nur in Ausnahmefällen Besuche durchführen. Die Ehrenamtlichen können aber Angehörige, Kinder und Jugendliche bei lebensbedrohlichen Erkrankungen ihrer Angehörigen und auch im Trauerfall telefonisch begleiten.

Wir sind gerne für Sie da, bitte melden Sie sich!
Tel. : 0160 99494056 oder 0271 23602-67

Lachen befreit- Humor in der Hospizbegleitung

Humor bedeutet mehr und ist etwas anderes, als lustig zu sein. Humor heisst, sich immer wieder an die unterstützende Kraft von Lachen und Freude zu erinnern, sie wertzuschätzen und einzusetzen…

Am 21./22.02.2020 fand unser diesjähriges Fortbildungswochenende in der Biggesee Akademie in Neulisternohl statt. Unter dem Motto „Lachen befreit“ trafen sich ehren amtliche Mitarbeiter der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V. zum Thema Humor in der Hospizbegleitung.

Dabei ging es um folgende Themen:
Was ist überhaupt Humor, welche unterschiedlichen Facetten gibt es ?
Wie unterschiedlich empfinden wir Humor ? Was den einen zum Grinsen bringt, ist für den anderen langweilig oder verletzend.
Warum tut uns Lachen gut ?
Darf ich lachen, wenn du stirbst ?
Was liegt mir ? Wie kann ich Humor gezielt in der Kommunikation mit Kranken und ihren Angehörigen einsetzen und welche Instrumente stehen mir zur Verfügung?


Mit dabei
: Odette, Maxilaus, Det, Shaun das Schaf, Schappes, der Eiermann und viele andere….


Hospiz macht Schule

19.07.2019
„Hospiz macht Schule“ war erneut ein Erfolg,
Projekt der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe für Grundschüler 


Für die Mädchen und Jungen aus den beiden vierten Klassen der Grundschule Dreis-Tiefenbach stand in diesem Schuljahr ein besonderes Thema auf dem Stundenplan: Im Rahmen des Projekts „Hospiz macht Schule“, das jährlich für die ältesten Schüler der Schule angeboten wird, setzten sich die jeweils 22 Jungen und Mädchen zusammen mit den ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V. und Maria Ermes-Soleymani, Hospizkoordinatorin des Caritasverbandes Siegen-Wittgenstein e.V., eine Woche lang mit den Themen Krankheit, Traurig sein, Sterben und Tod auseinander.
Ein fester Bestandteil des Projekts ist, dass die Kinder ihre Fragen zu Krankheit und Sterben offen einer Ärztin stellen dürfen. Was macht man, wenn jemand in Ohnmacht fällt? Wie lang muss man üben, damit man Arzt werden kann? Diese und noch viele weitere Fragen richteten die Kinder an Dr. Antonia Litz aus Netphen, welche sie geduldig und kindgerecht beantwortete. „Die Kinder sind sehr offen und aufmerksam, wenn es um das Thema geht“, wissen auch Anke Raeder und Elisabeth Küpper, zwei Ehrenamtliche des Hospizdienstes.
„Ich habe jetzt nicht mehr so große Angst vor dem Tod“, antwortete ein Schüler auf die Frage, was die Kinder für sich als Erfahrung aus dieser Projektwoche mitnehmen.
Die Woche endete mit einem Fest, zu dem Eltern, Großeltern und Geschwister eingeladen waren. Die Schüler berichteten von ihren Erlebnissen und präsentierten ihre Bilder und Texte, sodass die Angehörigen einen Einblick bekommen konnten, was die Kinder in der Woche erlebt, besprochen und erfahren haben.
Die Eltern gaben äußerst positive Rückmeldungen: „Vielen Dank auch von unserer Seite für die wirklich gelungene Hospiz-Woche. In unserer Familie haben sich interessante Gespräche daraus ergeben, und für unsere Tochter waren die Tage ein großer Gewinn“, war etwa eine der Rückmeldungen. Das für die Organisatoren emotionalste Feedback kam jedoch von einer Schülerin persönlich, die an Maria Ermes-Soleymani schrieb: „Liebe Maria, ich danke dir für die tolle Woche. Ich habe meine Haare abschneiden lassen und verkauft. Das Geld möchte ich gerne spenden, damit ihr immer wieder so eine tolle Woche für viele andere Kinder machen könnt.“ Eine solche Rückmeldung sehen die Organisatoren als Bestätigung dafür, dass „Hospiz macht Schule“ ein sinnvolles und wichtiges Projekt ist.

Sein wie ein Baum… Gedenkgottesdienst stieß auf großes Interesse

19.07.2019
Der Gedenkgottesdienst für Trauernde in der Kapellenkirche der Eremitage ist auf große Resonanz gestoßen…

Die Ambulante ökumenische Hospizhilfe Siegen e.V. und der Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. hatten zum Gottesdienst mit anschließendem Austausch eingeladen. Das Vorbereitungsteam um Pastor Wilfried Loik und die Mitarbeiterinnen des Caritasverbandes, Maria Ermes-Soleymani, Tanja Kraus und Helene Kretzer, hatten den Gottesdienst unter das Motto „Sein wie ein Baum“ gestellt. „Bäume sind fest verwurzelt in der Erde und ihre Krone reicht bis in den Himmel“, so Maria Ermes-Soleymani. „Bäume können – auch wenn sie beschnitten wurden – wieder neue Äste und Blätter ausbilden, und jedes Jahr werden neue Jahresringe gebildet – auch wenn die Umstände widrig sind“, führte Pastor Loik in seiner Ansprache weiter aus. „Dieses Bild passt gut zu der Situation, in der sich Menschen befinden, die einen Verlust erlitten haben.“ Die Angehörigen konnten im Rahmen des Gedenkgottesdienstes kleine Blätter mit den Namen des Verstorbenen beschriften und an einen Birkenast hängen, der in der Kirche aufgestellt war. Mit berührenden und lebendigen Gospelstücken unterstützte der Gospelchor Trinity mit Chorleiter Sebastian Heupel den Gottesdienst. „Es war ein ganz besonderer Gottesdienst“, waren sich Besucher und ehrenamtliche Organisatoren einig. Noch eine ganze Zeit saßen die Angehörigen und Mitarbeitenden von Caritas und Hospizhilfe nach dem Gottesdienst zusammen und tauschten Erinnerungen aus. Dabei zeigte sich, wie dankbar die Trauernden darüber waren, dass noch einmal der Verstorbenen gedacht wurde. „Ich habe für mich viel Tröstliches aus dem Gottesdienst und den anschließenden Gesprächen mitnehmen können. Es hat gutgetan, diese Gemeinschaft zu erfahren“, so eine Besucherin zum Abschied.

Der Trauer Raum geben- Hospizgespräch mit vielen Anregungen für Angehörige und Begleiter

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Udo Kamjunke und Chris Paul
Foto: Friedhelm Kinkel

Siegen, 27.02.2019
Der Umgang mit der Trauer ist so verschiedenartig, wie es Menschen gibt…

Die einen wollen immer wieder über ihren Verlust sprechen, die anderen werden ganz still. Manchen gelingt es vergleichsweise schnell, wieder auf die Beine zu kommen, andere wieder sind noch nach langer Zeit wie ohnmächtig gefangen.

Im Rahmen des dritten Siegener Hospizgesprächs unter dem Titel „Der Trauer Raum geben“ stand das vielschichtige Thema am vergangenen Freitag in der Aula im Medien- und Kulturhaus Lyz im Mittelpunkt einer Veranstaltung, die von der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V. und vom Caritasverband Siegen-Wittgenstein organisiert worden war. Über 200 Gäste waren der Einladung gefolgt, der Höhepunkt des Nachmittages war das Vortragskonzert der Trauerbegleiterin, Fachautorin und Dozentin Chris Paul, die in diesem Rahmen auch ihr „Kaleidoskop des Trauerns“ vorstellte.

Eröffnet wurde der Nachmittag von Gerrit Ebener-Greis von der Hospizhilfe und Matthias Vitt, Vorsitzender des Caritasverbandes. Ulla Krombach-Stettner, ehemalige Koordinatorin für ambulante Hospizarbeit beim Caritasverband Siegen-Wittgenstein, gab aus ihrer langjährigen Erfahrung einen anschaulichen und interessanten Überblick zur Situation Trauernder. „Es gibt so viele Situationen wie es Verluste gibt“, betonte sie und schilderte einige Beispiele aus ihrer Arbeit. „An Trauernde werden verschiedenartige Erwartungen gerichtet: Trauer muss gelebt werden, die alltäglichen Aufgaben dürfen aber nicht vernachlässigt werden. Bitte nicht so viele positive Gefühle zeigen, sonst trauert man nicht richtig und vor allem die Bindung irgendwann loslassen, sonst hört die Trauer nie auf“, skizzierte Ulla Krombach-Stettner.
Sie machte mit ihrem eindringlichen Vortrag aber sehr deutlich, dass all diese Erwartungen in der individuellen Realität von Trauernden nichts zu suchen haben: Trauer dauert so lange, wie sie eben dauert. Und es gibt auch eben jene Fälle, bei denen die semi-professionelle Hilfe nicht ausreicht, bei denen die Trauer so schlimm ist, dass sie zur anhaltenden Trauerstörung wird. Da der Weg zu einem Therapeuten aber oftmals ein langer ist, ist auch an dieser Stelle die umfangreiche Hilfe der ehrenamtlichen Trauerbegleiter ungemein wichtig.

Wie die Verstorbenen auf eine noch recht unbekannte Art im Leben der Hinterbliebenen verwurzelt bleiben können, erläuterte Irmtrud von Plettenberg, Trauerpastoral Heilig Kreuz Siegen. Sie informierte die Besucher über das geplante Kolumbarium: Die Urnenhalle soll neu in der Heilig-Kreuz-Kirche in Weidenau entstehen und den Angehörigen einen Ort bieten, wo sie über den Tod hinaus mit den Verstorbenen eng in Verbindung stehen. Bei der Farbgestaltung wurden blau und gelb ausgewählt, zwei Farben, die auch im „Kaleidoskop des Trauerns“ von Chris Paul eine Bedeutung haben.

Die Trauerexpertin und der Kölner Gitarristen Udo Konjunkte näherten sich mit ihrem Konzert dem Thema auf eine ganz andere Art an. Chris Paul griff dabei einige Aspekte auf, die bereits zuvor gesagt wurden und verlieh ihnen mit ihrer Präsenz und den vielen Erfahrungen aus ihrer Arbeit erneut Nachdrücklichkeit: „Trauer muss raus aus der Isolation, sie muss überall hin, in jede Schulklasse, in jeden Bus, auf die Straße – mitten in die Gesellschaft mit all ihren Facetten.“
Mit ihrem Trauerkaleidoskop wolle sie diese Facetten deutlich machen. Der Weg der Trauer ist individuell, die Themenfelder sind jedoch dieselben. Hierbei handelt es sich nicht um Phasen, die einander ablösen, sondern um Aspekte, die ineinander verwoben sind – sie sind stets alle da, ergänzen und überlagern sich. Zwischen ihre Erläuterungen und Erzählungen aus ihrem Beratungsalltag setzte Chris Paul die musikalischen Akzente.
Die Lieder, eine Mischung aus Eigenkompositionen wie „Alles, was bleibt“ und „Altweibersommer“ und bekannten Stücken wie „Let it be“ oder „Lieblingsmensch“, hatten dabei nicht immer einen direkten Bezug zu Tod und Trauer. Teilweise waren es auch nur Aspekte, die in ihnen aufgegriffen wurden, was wiederum die Realität von Trauer wunderbar deutlich machte: Manchmal ist sie nicht vordergründig, sondern mischt sich zwischen die Zeilen. Mit ihrem Vortrag bot Chris Paul jeder Besuchsgruppe etwas an: Respekt, Verständnis und Trost für die Trauernden, Anleitung und Kraft für die Trauerbegleiter.

In der Kaffeepause und nach der Veranstaltung zeigte sich in den Gesprächen, dass das dritte Siegener Hospizgespräch den vielen Besuchern viel mitgeben konnte: „Eine gelungene Kombination aus Fortbildung und Kultur, die ich bisher so noch nicht erlebt habe“, fasste eine Besucherin treffend zusammen.

Bildzeile: Trauerbegleiterin Chris Paul näherte sich begleitet von Gitarrist Udo Kamjunke mit ihrem Konzert dem Thema Trauer auf eine ganz andere Art an und stellte auch ihr „Kaleidoskop des Trauerns“ vor.

Zertifikatsübergabe für ambulante Hospizmitarbeitende

Siegen, 15.10.2018 „Wir wurden gut auf unsere Aufgabe vorbereitet. Es ist erstaunlich, was wir alles gelernt haben“, freuen sich Bärbel Ixmann und Claudia Schröder bei der Zertifikatsübergabe. Iris Dittmann, Leiterin der Koordinationsstelle für Ambulante Hospizarbeit beim Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V., Maria Ermes-Soleymani, Koordinatorin für Ambulante Hospizarbeit, und Gerrit Ebener-Greis, die Vorsitzende der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V. beglückwünschten die neun neuen Ehrenamtlichen zu ihrem Ausbildungsabschluss.

Mit einem Wochenende im Joseph-Gockeln-Haus in Rahrbach hatte die Gruppe gestartet. „Gerade die erste Zeit war besonders wichtig für die Gruppe. Wir haben uns sehr gut kennengelernt und konnten schnell Vertrauen aufbauen. Das war sehr schön!“, erinnert sich Bärbel Achenbach noch einmal an den Anfang des Kurses.

In 100 Unterrichtsstunden inklusive einer Praxiseinheit setzten sich die Ehrenamtlichen mit vielen Fragestellungen auseinander. Wie kann ich hilfreiche Gespräche führen, welche Rolle übernehme ich in einer Begleitung, wie arbeitet ein Bestatter oder welche Möglichkeit hat die Palliativmedizin, waren nur einige Aspekte im Ausbildungskurs. Persönliche Erfahrungen in der Begleitung von Sterbenden haben die meisten der Teilnehmenden schon vor der Ausbildung gesammelt.

„Durch die Gruppe und die intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Erlebten fühlen wir uns gestärkt, anderen beizustehen“, bestätigen Anne und Klaus Schreiber. „Wir wollen mit unserer freien Zeit etwas Sinnvolles tun und freuen uns, dass wir als ehrenamtliche Begleiter Menschen in einer Krisensituation unterstützen können“, berichtet Theresa Czogalla.

Mit den Erlebnissen als Begleiter von Sterbenden werden die neuen Ehrenamtlichen nicht allein gelassen. Die regelmäßigen Treffen in der Gruppe geben die nötige Sicherheit, die sie für die Einsätze brauchen. „Dieses Ehrenamt lässt einen neu auf das eigene Leben schauen und man erkennt wieder, was wichtig und was eher unwichtig ist!“, resümieren Gudrun Braun-Werthebach und Manuela Büdenbender.

Gurppe Ehrenamtlicher, Hospizhilfe, Caritas, Ambulante, Ausbildung

von links: Anne Schreiber-Lindl, Bärbel Achenbach, Claudia Schröder, Klaus Schreiber, Silke Altmann, Theresa Czogalla, Gudrun Braun-Werthebach

Es fehlen: Bärbel Ixmann, Manuela Büdenbender

Ulla Krombach-Stettner, Koordinatorin für ambulante Hospizarbeit, in den Ruhestand verabschiedet

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Gerrit Ebener-Greis und Ulla Krombach-Stettner

Ulla Krombach-Stettner, Koordinatorin für ambulante Hospizarbeit, in den Ruhestand verabschiedet

Siegen, 27.07.2018 „Damit du uns auch in den nächsten Jahren in guter Erinnerung behältst!“. Mit diesen Worten überreichte Gerrit Ebener-Greis, Vorsitzende der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V., im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung Ulla Krombach-Stettner ein Album mit über 160 Fotos zum Ruhestand.

Ulla Krombach-Stettner war seit 2005 Koordinatorin für Ambulante Hospizarbeit beim Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. und baute in Kooperation mit dem Hospizverein unter anderem die Trauerbegleitung wie das Trauercafé im Haus Herbstzeitlos, die regelmäßigen Trauergruppen und das Angebot von Trauergesprächen im Kreis Siegen-Wittgenstein auf.

Matthias Vitt, Vorstand des Caritasverbandes, bedankte sich ebenfalls bei Ulla Krombach-Stettner: „Auch wenn ich Sie erst seit gut einem Jahr kenne, und Sie immer nur eine Teilzeitstelle hatten, habe ich den Eindruck, dass Sie sich sehr engagiert und über die Maßen hinaus für die Caritas und den Hospizverein eingesetzt haben!“ Als Dankeschön überreichte Vitt Lektüre über Papst Franziskus, ein Kreuz aus Olivenholz und eine Kartensammlung zur Ausstellung „Mensch Jesus“, die im September im Caritasverband gezeigt wird.

Als Nachfolgerin begrüßte Vitt Christiane Howe als neue Mitarbeiterin in der Koordinationsstelle für Ambulante Hospizarbeit beim Caritasverband. Christiane Howe ist Pflegefachkraft mit einer Palliative-Care-Zusatzausbildung. „Wir sind sehr froh, dass Frau Howe durch die pflegefachliche Qualifikation unser Team in der Koordinationsstelle verstärkt und die Palliative-Care Fortbildung schon mitbringt.“

Neuer Vorstand der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V. gewählt

Bei den Vorstandswahlen in der Jahreshauptversammlung der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe wurde Gerrit Ebener-Greis als Vorsitzende bestätigt. Wolfgang Ax wurde neu in den Vorstand für die ausscheidende Christiane Howe gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder sind: Christina Pfeifer (stellv. Vorsitzende), Anke Raeder, Wolfgang Termath und Iris Dittmann.

“ Schön dass du da bist „- Ein Hospizbegleiter berichtet von seinem Ehrenamt

26.04.2018
Wolfgang Ax arbeitet seit vier Jahren als ehrenamtlicher Hospizbegleiter im Hospizdienst der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V. in Kooperation mit der Koordinationsstelle für Ambulante Hospizarbeit bei der Caritas. Der Hospizdienst begleitet mit über 60 ehrenamtlich Mitarbeitenden Menschen am Lebensende und deren Angehörige.

Wolfgang Ax, ehrenamtlicher Hospizmitarbeiter in der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V.
Wolfgang Ax, ehrenamtlicher Hospizmitarbeiter in der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V.

Interviewerin: Wie sind Sie zu dem Ehrenamt gekommen?

Ax: Ich habe über 20 Jahre in der Pflege gearbeitet. Im Jahr 2000 bin ich dann in einen anderen Berufszweig gewechselt. In meiner Nachbarschaft sind in dieser Zeit viele alte Menschen gestorben und ich habe gemerkt, dass das, was mich all die Jahre in der Pflege begleitet hat „Tod, Sterben, Leid“ gar nicht mehr berührt hat. Da habe ich mir gedacht: „Das kann so nicht sein!“. Ich wollte Tod und Leiden wieder in mein Leben lassen. Da war nichts mehr davon da. Just in diesem Moment schlage ich die Zeitung auf und da war die Ankündigung zur Ausbildung zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung. Ich nenne es mal „Schicksalsfügung“.

Interviewerin: Sind Sie in der Ausbildung dem Thema „Sterben und Tod“ dem wieder näher gekommen?

Ax: Die Beschäftigung mit sich selbst und mit dem Thema hat mich zurück in diese Richtung gebracht, über Tod, Leid und Sterben wieder nachzudenken. Es hat einen Platz in meinem Leben gefunden.

Interviewerin: Was machen Sie ganz konkret als ambulanter Hospizbegleiter?

Ax: Ganz konkret ist es sehr individuell! Wenn ich zu einem zu Begleitenden hingehe, dann versuche ich mich von allen Dingen in meinem Kopf leer zu machen. An der Haustür bin ich dann nur noch für den Menschen da, den ich besuche. Ich versuche, mein Schubladendenken nach hinten zu stellen, denn ich weiß ja nicht, was mich erwartet. Konkret tue ich dann das, was derjenige möchte. Ich habe ein Motto, mit dem ich zu dem Menschen gehe „Alles kann, aber nichts muss!“. Von daher bin ich schon sehr offen und glaube, dass diejenigen, die ich besuche, das auch merken. Es ist immer etwas Neues.

Interviewerin: Was ist für Sie das Besondere an der Tätigkeit?

Ax: Das Besondere ist, dass man sich immer wieder neu einstellen muss. Der eine wünscht sich zum Beispiel, dass ich mit ihm einmal einen Fisch zubereite, den er schon lange nicht mehr gegessen hat. Jemand anders möchte vielleicht etwas erzählen, das ihn beschäftigt. Ich muss immer flexibel sein. Das macht auch etwas mit meinem Leben. Ich werde in meinem persönlichen Leben offener. Das macht mein Leben wieder schöner.

Interviewerin: Gibt es ein besonderes Erlebnis?

Ax: Ich habe einen Mann im Krankenhaus besucht. Er schlief und wurde wach, sah mich, lächelte und sagte: „Schön, dass du da bist!“. Das sagte er mit einer richtigen Inbrunst. Das war toll.

Interviewerin: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ax: Hoffentlich kann ich es noch lange machen. Man weiß ja selbst nicht, wie lange man selbst gesund bleibt. Es kann sich ja mal schnell ändern.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Menschen wieder mehr zuhause sein können und im Leid und im Sterben nicht alleine gelassen werden. Dass das wieder möglich wird, das wünsche ich mir.

Interviewerin: Vielen Dank für das Gespräch!

“ Tränen bringen ein Stückchen Trauer raus“- Hospiz macht Schule in der Dreisbachtalschule

Hospiz macht Schule, Dreisbachtal, Dreis-Tiefenbach, Ehrenamt, Ambulante ökumenische Hospizhilfe Siegen


Dreistiefenbach, 26.03.2018
Die Frage, ob man mit Grundschulkindern schon über die Themen Sterben und Tod sprechen kann und sollte, beschäftigen Eltern und Lehrer, wenn „Hospiz macht Schule“ auf dem Stundenplan steht. „Ja. Man kann!“ wissen Thomas Withake, Klassenlehrer der Dreisbachtalschule in Dreis-Tiefenbach und Maria Ermes-Soleymani von der Koordinationsstelle für Ambulante Hospizarbeit bei der Caritas.

Eine Woche lang setzten sich 20 Jungen und Mädchen zusammen mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V. mit den Themen Krankheit, Traurigsein, Sterben und Tod auseinander. „Die Kinder sind sehr offen und aufmerksam, wenn es um das Thema geht“, wissen auch die Ehrenamtlichen des Hospizdienstes. „Tränen bringen ein Stückchen Trauer raus“, meinte ein Schüler auf die Frage, warum man weint. „Nach Traurigsein kommt Fröhlichsein“, antwortete ihm die Mitschülerin.

Dr. Antonia Litz aus Netphen stand an einem Tag der Woche den Kindern Rede und Antwort. Die Fragen rund ums Kranksein beantwortete Dr. Litz kindgerecht und einfühlsam.

Die Projektwoche endete mit einem Fest. Eingeladen waren Eltern, Großeltern und Geschwister. Die Schüler Woche berichteten von ihrer und präsentierten ihre Bilder und Texte, so dass die Angehörigen einen Einblick bekommen konnten, was die Kinder in der Woche erlebt, besprochen und erfahren haben.

Ein großer Erfahrungsschatz- Fortbildungswochenende für Hospizbegleiter

Hospizhilfe Siegen, Ehrenamt, Fortbildung

06. März 2018

32 ehrenamtliche Hospizbegleiter der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V. trafen sich für zwei Tage in der Politischen Akademie Biggesee in Neu-Listernohl zu Fortbildung und Austausch zwischen „Alt“ und „Jung“. Neu dazu gekommene Ehrenamtliche, die noch in der Ausbildung sind, konnten sich mit den „Alten Hasen“ der Hospizbegleitung austauschen.

Ehrenamt, Hospizhilfe Siegen
Eberhard Freundt und Herbert Louis im Gespräch

„Was für eine toller Erfahrungsschatz!“ resümierte Christiane Weber als sie den Ausführungen des langjährigen Hospizbegleiters Eberhard Freundt aufmerksam zuhörte. Speziell für das Fortbildungswochenende hatte Eberhard Freundt einen Streifzug durch 17 Jahre Sterbebegleitungen in der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V. vorbereitet und ließ die gemachten Erfahrungen lebendig werden. „Jede Begleitung und jeder Mensch ist anders. Ich habe vor allem Männer in der letzten Lebensphase begleitet. Es gab eine Begleitung von einem wohnungslosen Alkoholiker aber auch die eines Firmenchefs. Wichtig ist, dass man offen ist für das, was einem begegnet“, berichtet Freundt. Die Neugier der „Azubis“ war riesengroß und viele Fragen konnten gestellt und besprochen werden. „Es ist gut zu wissen, dass wir so erfahrene Kollegen an unserer Seite haben!“, bestätigt Claudia Schröder.

Ambulante ökumenische Hospizhilfe Siegen, Fortbildung
Elisabeth Görg, Jutta Schröder und Elisabeth Küpper im Austausch

Wie jedes Jahr wurde das Wochenende von den Koordinatorinnen des Caritasverbandes Siegen-Wittgenstein e.V. Ulla Krombach-Stettner, Maria Ermes-Soleymani, Katharina Jung und Iris Dittmann organisiert und vorbereitet. Die Koordinatorinnen und Gerrit Ebener-Greis, die Vorstandsvorsitzende des Hospizvereins moderierten den Austausch und gaben die nötigen Impulse in Kleingruppen und großer Runde. „Ein rundum gelungenes Wochenende, das uns sehr gut getan hat“, so waren die einhelligen Rückmeldungen der ehrenamtlichen Mitarbeitenden. „Ein großes Dankeschön an alle, die daran beteiligt waren! Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.“

Eine große Bereicherung- ehrenamtliche Hospizmitarbeiterinnen erhalten Zertifikate

Hospizhilfe Siegen, Ehrenamt, Zertifikate
von links, obere Reihe: Barbara Schäfer, Regina Reichmann, Marie-Luise Rau, Karin Vitt, Maria Ermes-Soleymani, Iris Dittmann
untere Reihe: Antja König, Astrid Nieder, Christiane Weber

Siegen, 05.10.2017 „Wenn du nämlich mit dir selber schlecht umgehst, wem bist du dann gut? Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle, wenn nicht, schone dich.“ Mit den Worten von Bernhard von Clairvaux begrüßte Maria Ermes-Soleymani, Koordinatorin für Ambulante Hospizarbeit beim Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. die sieben Teilnehmerinnen des Ausbildungskurses für Ambulante Hospizbegleitung zur kleinen Feierstunde und Zertifikatsübergabe. Gerrit Ebener-Greis, die Vorsitzende der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V., freut sich, dass die neuen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen den Hospizdienst verstärken wollen. „Seit 1994 gibt es bereits diese Kurse und jedes Mal ist es etwas Besonderes, wenn neue Menschen zu uns stoßen. Das hält unsere Arbeit sehr lebendig“, betont Ebener-Greis.

In 100 Unterrichtsstunden inklusive einer Praxiseinheit wurden die Teilnehmerinnen auf ihre Einsätze vorbereitet. Praktische Erfahrung in der Begleitung von Sterbenden haben die meisten der Teilnehmerinnen schon vor der Ausbildung gesammelt. Häufig ist der Wunsch, diese Erfahrungen an andere weiterzugeben, der Grund für diese ehrenamtliche Tätigkeit. Astrid Nieder und Marie-Luise Rau fassen ihre Motivation zusammen: „Wir wollen mit unsrer freien Zeit etwas Sinnvolles tun und freuen uns, dass wir jetzt als ehrenamtliche Begleiterinnen Menschen in einer Krisensituation unterstützen können“, berichten beide.

Mit den Erlebnissen als Begleiter von Sterbenden werden die neuen Ehrenamtlichen nicht allein gelassen. Die regelmäßigen Treffen in der Gruppe geben die nötige Sicherheit, die sie für die Einsätze brauchen. „Dieses Ehrenamt ist zutiefst befriedigend und eine wirkliche Bereicherung für das eigene Leben“, resümiert Christiane Weber.

Neun Familienbegleiter im Projekt „Hörst du mich?“ ausgebildet

Siegen, 12.07.2017. „Das war eine tolle Weiterbildung und eine gute Ergänzung zu unserer Hospizschulung!“, so fasst Karla Hammer, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen ihre Erfahrungen zusammen, die sie in der Weiterbildung zur ehrenamtlichen Familienbegleiterin gemacht hat. Neun Ehrenamtliche erhielten von Katharina Jung, Koordinatorin für Ambulante Hospizarbeit beim Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. und Projektleiterin von „Hörst du mich? – Hilfe für Kinder von lebensbedrohlich erkrankten Eltern“ im Rahmen einer kleinen Feierstunde ihre Zertifikate.

An acht Abenden setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Themen Kindheit, Familie, Sterben und Tod auseinander. Externe Referenten ergänzten die Schulung zu Fragen aus der Entwicklungspsychologie, zum System Familie oder Kommunikation. „Wichtig ist es, dass wir eine offene Haltung den Familien in einer existentiellen Krise gegenüber entwickeln und vor den Fragen und Ängsten nicht davon laufen. Dies ist der zentrale Baustein der Ausbildung. Das erlernte Fachwissen bietet hierfür einen Rahmen!“, bekräftigt Katharina Jung.
Jung bedankte sich ausdrücklich bei den neun frisch Ausgebildeten für ihre große Bereitschaft, sich mit diesem schwierigen Thema zu beschäftigen und betonte das wertvolle zivilgesellschaftliche Engagement im Sinne von Solidarität, Empathie und Verantwortung für die Kinder in einer solch belastenden Situation.
Gerrit Ebener-Greis, die erste Vorsitzende der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V., beglückwünschte die neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ihrem Zertifikat:
„Im Kreis Siegen-Wittgenstein und weit darüber hinaus sind es die ersten Mitarbeiter, die in diesem Bereich ausgebildet wurden!“
Praktische Erfahrungen in der Begleitung von Sterbenden haben alle der Teilnehmer schon vor der Ausbildung im Rahmen ihrer Tätigkeit als ehrenamtliche Hospizbegleiter gesammelt. Helga Hoffmann, langjährig ehrenamtlich tätig, resümiert: “Es ist sehr bemerkenswert, dass im Rahmen des Projektes „Hörst du mich?“ bereits schon viele Kontakte zu anderen Einrichtungen aus der Hospiz- und Palliativversorgung und zur Jugendhilfe entstanden sind – das ist für uns als Ehrenamtliche besonders wichtig, damit wir in den Familien in Zusammenarbeit mit den Profis eine gute Unterstützung sein können.“
Mit den Erlebnissen als Familienbegleiter/innen von Familien, in denen ein Elternteil lebensbedrohlich erkrankt ist, werden die Ehrenamtlichen nicht allein gelassen. Die regelmäßigen Treffen in der Gruppe und die hauptamtliche Koordinatorin geben den Ehrenamtlichen die nötige Sicherheit, die sie für die Einsätze brauchen.
„Hörst du mich?“ ist ein dreijähriges Projekt der Koordinationsstelle für Ambulante Hospizarbeit beim Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. in Kooperation mit der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V. Es richtet sich an Kinder, Jugendliche und deren Familien im Kreis Siegen-Wittgenstein.
Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert. 30% des Projektvolumens müssen durch Spenden aufgebracht werden. Hierzu zählen unter anderem die Kosten für Fortbildung der Ehrenamtlichen, Einrichtung einer Trauergruppe für Kinder und Jugendliche im Kreis Siegen-Wittgenstein, Kinder und Jugendbücher, Fachliteratur, Materialien für die Trauerarbeit, Fahrtkostenerstattung und die Öffentlichkeitsarbeit wie Flyer oder Internetauftritt.

Familienbegleiter "Hörst du mich?"
Bildunterschrift (v.l.): Gudrun Paetsch, Christa Welzel, Karla Hammer, Christiane Howe, Wolfgang Ax, Anne Althaus, Christina Lohmeier, Katharina Jung. Es fehlt Helga Hoffmann

Spendenkonto
Bankverbindung:
IBAN: DE 68 460 500 010 002 119 394
BIC: WE LAD ED1 SIE
bei der Sparkasse Siegen mit dem Kennwort
Projekt „Hörst du mich“ und Ihrer Adresse
Weitere Infos: www.hörst-du-mich.de

Gut zu wissen
In Deutschland sind jährlich ca. 200.000 Kinder und Jugendlich vom Tod eines Elternteils betroffen. Bisher gibt es jedoch bundesweit nur vereinzelte Anlaufstellen für die Familien.
Werden die betroffenen Kinder nicht in den Veränderungsprozess mit einbezogen, entstehen häufig Schuldgefühle, Verhaltensauffälligkeiten und Angststörungen. Die Lebenssituation der Kinder wird durch die Erkrankung auch im Erwachsenenalter wesentlich beeinflusst.
Erfahren Kinder eine offene, situationsangemessene und über den Tod hinaus gehende Begleitung, kann es ihnen gelingen die enorme Belastungssituation und den Verlust des Elternteils, nicht traumatisch, sondern altersentsprechend zu bewältigen. So haben Kinder eine Chance den Verlust in ihr Leben zu integrieren und ein gesundes Leben führen.

 
Westfalenpost vom 31.12.2018

=> Trauercafe Siegen:“Es geht vor allem um das Zuhören“

Siegener Zeitung vom 24.10.2017
=> Hospizhilfe in Hilchenbach nimmt Gestalt an
Westfalenpost vom 10.06.2017

=> Hospizhilfe eröffnet neues Trauercafé

Pressemitteilung vom 02/2011

=> Neue Ausbildungsgruppe erhielt Zertifikat

Siegener Zeitung vom 27.02.2011

=> Hospiz macht Schule in Hilchenbach

Siegener Zeitung vom 25.02.2011

=> RWE-Spende aus der Restcent-Kasse

Siegener Zeitung vom 01.2011

=> Gedächtnisturnier der TSG-Siegen

Mittwochsanzeiger vom 03.11.2010

=> Benefizkonzert Neuapostolische Kirchengemeinde

Pressemitteilung vom 02/2010

=>Trauercafe Freudenberg 1 Jahr

Pressemitteilung vom 11/2009

=> Hospiz macht Schule /Projektwoche in Seelbach

Pressemitteilung vom 06/2009

=> Hospiz macht Schule /Projektwoche in Fellinghausen

Pressemitteilung vom 11/2008

=> Hospiz macht Schule /Projektwoche in Salchendorf

Siegener Zeitung vom 01.3.2008

=> Hospiz macht Schule /Projektwoche in Buschhütten

Westfälische Rundschau vom 22.10.2007

=> Begleitung am Ende des Lebens

Zertifikatsübergabe an Ehrenamtliche 11.2006

=> Hospizhilfe verstärkt sich

Mittwochsanzeiger vom 17.11.2004

=>Vereint im Dienst des Nächsten

Siegerlandkurier vom 14.11.2004

=> Wichtiges Angebot für die Bevölkerung

Siegener Zeitung vom  14.11.2004

=> Begründete Hoffnung -”Endlich” – Literatur und Musik zum Thema Leben und Sterben – 10 Jahre Hospizhilfe

Wochenblick vom 10.11.2004

=> 30 Ehrenamtliche und 3 Juwelen seit 10 Jahren

Siegener Zeitung vom  06.11.2004

=> Hospizhilfe hat breite Basis

Siegener Zeitung vom  26.02.2003

=> Auch der letzte Abschnitt ist noch leben

Westfälische Rundschau vom  19.07.2002

=> Wir begleiten Schwerstkranke und Sterbende bis zu ihrem Tod

Siegener Zeitung vom  22.09. 2001

=> Das Sterben in den Alltag holen

Siegener Zeitung vom  18.06.1998

=> Orientierung an den Bedürfnissen des Menschen