Voller Elan und mit neuen Ideen sind wir im Januar in das Jahr 2020 gestartet.


Zur Karnevalszeit fand unser diesjähriges Fortbildungswochenende in der Biggesee Akademie in Neulisternohl statt. Unter dem Motto „Lachen befreit“ trafen sich ehrenamtliche Mitarbeiter der Hospizhilfe zum Thema Humor in der Hospizbegleitung.
Drei Wochen später waren solche Veranstaltungen für den Rest des Jahres undenkbar, nicht weil mit Sterbenden nicht gelacht werden sollte, sondern weil uns der Corona-Lockdown ausbremste.

Die Ehrenamtliche Begleitung der Menschen in Krankenhäusern, in Pflegeheimen und anderen Einrichtungen waren im Frühjahr nicht mehr möglich. Als ambulanter Hospizdienst versuchten wir weiterhin telefonisch Ansprechpartner zu sein für Sterbenskranke und deren Angehörigen, die aufgrund der aktuellen Situation zusätzlich in ihren sozialen Kontakten eingeschränkt waren, sich unsicher fühlten, ihre Sorgen und Nöte teilen wollten.
Wir versuchten mit allen Menschen, die wir begleiteten, in Kontakt zu bleiben, telefonisch, über Messenger Dienste oder Besuche mit vorgeschriebenem Abstand. Es wurden auch schriftlich Grüße geschickt, Einkäufe erledigt, ein Stück Kuchen vor die Tür gestellt oder eine Blume für den Balkon besorgt. Auch Spaziergänge waren möglich und einige Mitarbeiterinnen setzten sich an die Nähmaschinen um verschiedene Modelle zur Abdeckung von Mund und Nase herzustellen….

Einige unserer Angebote wie das Projekt „Hospiz macht Schule“ mussten wir komplett absagen.
Trauercafés, Trauerwanderungen, Treffen der Ehrenamtlichen zum Austausch und zur Weiterbildung mussten einige Wochen pausieren, konnten aber später unter Einhaltung vorgeschriebener Hygienerichtlinien wieder stattfinden.

Auch dem diesjährigen Ausbildungsjahrgang machte die Corona Krise im Frühjahr zunächst einen Strich durch die Rechnung, die Themen der letzten zwei Treffen wurden per E-Mail nähergebracht und auch die anschließende Abschlussreflexion wurde mit jedem Teilnehmer persönlich per Telefon durchgeführt. Letztendlich konnte der Kurs so doch noch abgeschlossen werden und die Teilnehmer*innen bekamen im Mai ihre Zertifikate überreicht.

In den Sommermonaten konnten wir nach und nach unsere Arbeit in allen Bereichen wieder aufnehmen. Wir stellten fest, dass die Nachfrage nach Angeboten zum Thema Trauer zunahm, auch unser Gedenkgottesdienst war gut besucht. Die Politik ist auf die veränderte Situation für Sterbende aufmerksam geworden, so dass auch heute im neuen Lockdown eine gesetzliche Regelung zur Begleitung verankert ist. Sterbende dürfen nicht völlig isoliert sein.

Gleichzeitig nutzten wir die Möglichkeit, die Koordinationsstelle mit zusätzlichen Laptops auszustatten und mit Bernd Wagener von der Telefonseelsorge kamen wir in den Genuss des ersten Online- Seminars zum Thema Kommunikation am Telefon. Neben dem eigentlichen Vortrag, gab es auch eine Fülle an praktischen Tipps um in schwierigen Situationen auch am Telefon gut in Kontakt zu bleiben.

Ende September konnten wir mit einem Einführungswochenende im Stift Keppel einen neuen Ausbildungskurs zur ehrenamtlichen Begleitung starten. Die Gruppe trifft sich weiterhin wöchentlich, allerdings mittlerweile online, was besser klappt als erwartet.

Unterstützt wurde unsere Arbeit in diesem Jahr durch zahlreiche Aktionen im Internet, wie die Nominierung von „Hörst du mich ?“ für den deutschen Engagementpreis, aber auch durch großzügige Spenden, wofür wir uns noch einmal herzlich bedanken möchten !
Ein echtes Highlight war die Ebay-Versteigerung eines Cartoons, zur Verfügung gestellt von Ralph Ruthe und ersteigert von Hanna Schäfer aus Siegen für sagenhafte 40050 Euro zu Gunsten von „Hörst du mich?“

Am Ende des Corona- Jahres schauen wir trotz aller besonderen Herausforderungen zurück auf etwa 80 abgeschlossene Begleitungen und 20 Familien, die durch „Hörst du mich“ unterstützt wurden und sind auch weiterhin bei Bedarf einsatzbereit.

Uns allen wünschen wir ein besseres und unbeschwerteres Jahr 2021

Jahresrückblick
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